Vorsorge

Krisenvorsorge & Vorbereitung auf einen Blackout in Österreich

So gravierend die potenziellen Auswirkungen auf unseren Alltag auch erscheinen mögen, entscheidend bleibt der Selbstversorgungsgrad der Bevölkerung. Nur wer vorausschauend plant, wird in der Lage sein, in einer Krisensituation die nötige Ruhe zu bewahren. Die genaue Dauer eines Stromausfalls kann zu Beginn eines Blackouts in der Regel nicht vorhergesagt werden. Dennoch sind europäische und österreichische Energieversorger gut auf ein solches Ereignis vorbereitet und können rasch reagieren. Sie sind in der Lage, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Stromversorgung schnellstmöglich wiederherzustellen. Sollte es jedoch zu Schäden an der Netzinfrastruktur oder an Kraftwerken kommen, könnte sich dieser Prozess erheblich verzögern.

Das Schlüsselwort lautet: Vorsorge. Bund, Länder, Gemeinden, Einsatzorganisationen und Energieunternehmen verfügen über umfassende Notfallpläne. Auch im privaten Bereich ist es ratsam, gemeinsam mit allen Familienmitgliedern einen Notfallplan zu erarbeiten und die wichtigsten Schritte und Maßnahmen im Voraus zu besprechen. Diese Vorbereitung ist unerlässlich, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben.


Vorsorge für die Bevölkerung

Ein plötzlicher Blackout kann unser gewohntes Leben massiv beeinträchtigen. Die richtige Vorsorge hilft, in einer solchen Situation handlungsfähig und ruhig zu bleiben. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Maßnahmen, wie sich eine dreiköpfige Familie bestmöglich auf einen längeren Stromausfall vorbereiten kann.

1. Informationsbeschaffung

Während eines Blackouts ist es entscheidend, weiterhin Zugang zu Informationen zu haben. Ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio sind zuverlässige Alternativen, um aktuelle Nachrichten zu empfangen. Denken Sie daran, ausreichend Ersatzbatterien bereitzuhalten.

2. Notfallkontakte und Sammelpunkte

Erstellen Sie eine Liste mit den wichtigsten Notfallkontakten. Diese sollte in gedruckter Form vorliegen, da elektronische Geräte möglicherweise nicht mehr funktionieren. Definieren Sie zudem einen Sammelpunkt, an dem sich Familienmitglieder treffen, falls keine Kommunikation möglich ist.

3. Vorräte für Lebensmittel und Getränke

Jede Familie sollte für mindestens 14 Tage ausreichend Lebensmittel und Getränke vorrätig haben. Planen Sie pro Person mindestens 35 Liter Trinkwasser (insgesamt 105 Liter für eine dreiköpfige Familie). Achten Sie darauf, Lebensmittel zu bevorraten, die auch ohne Strom haltbar sind, wie Konserven, Nudeln oder Reis. Berücksichtigen Sie dabei auch besondere Ernährungsbedürfnisse, wie die von Babys, Diabetikern oder Haustieren. Der Vorrat sollte regelmäßig überprüft und das Ablaufdatum kontrolliert werden.

4. Notfallausrüstung und alternative Kochmöglichkeiten

Stellen Sie sicher, dass Ihre Familie über genügend Ersatzbeleuchtung verfügt, wie Kerzen, Feuerzeuge, Streichhölzer und Taschenlampen. Achten Sie darauf, dass der Umgang mit offenem Feuer immer mit Vorsicht erfolgt. Für das Kochen bieten sich Campingkocher, Trocken- oder Brennspiritus an, die Sie sicher lagern sollten.

5. Erste-Hilfe-Material und Medikamente

Sorgen Sie für eine gut ausgestattete Erste-Hilfe-Ausrüstung mit Verbandsmaterial und allen wichtigen Medikamenten, die regelmäßig benötigt werden. Wichtige persönliche Medikamente sollten in ausreichender Menge für mindestens zwei Wochen vorrätig sein.

6. Bargeld

In einem Blackout kann der Zugang zu elektronischen Zahlungssystemen eingeschränkt sein. Es wird empfohlen, Bargeld in kleiner Stückelung im Haushalt aufzubewahren. Für eine dreiköpfige Familie empfiehlt sich die Summe eines doppelten Wocheneinkaufs, etwa bis zu 300 Euro.

7. Hygieneartikel

Neben den grundlegenden Bedürfnissen sollten Sie auch auf die Vorräte an Hygieneartikeln achten. Halten Sie ausreichend Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Toilettenpapier und andere wichtige Artikel wie Müllsäcke und Reinigungsmittel bereit.

8. Notstromversorgung und alternative Heizmöglichkeiten

Notstromaggregate sind eine Option, um wichtige elektrische Geräte weiterhin nutzen zu können. Alternativ sollten Sie für die kalte Jahreszeit über eine alternative Heizquelle verfügen, wie Petroleum- oder Gasheizgeräte. Auch hier gilt besondere Vorsicht beim Umgang mit offenen Flammen.

Fazit

Die richtige Vorbereitung auf einen Blackout kann den Alltag einer Familie erheblich erleichtern. Mit einem gut durchdachten Vorrat an Lebensmitteln, Getränken, und Notfallausrüstung sowie klaren Absprachen innerhalb der Familie können Sie sicherstellen, dass Sie auf den Ernstfall vorbereitet sind.

Blackoutkonzept der Lebensmittelhänder in Österreich

Im Herbst 2022 haben sich alle großen Lebensmittel-Handelsketten in Österreich gemeinsam mit dem Bundesgremium des Lebensmittelhandels der WKÖ und in enger Abstimmung mit dem Städtebund und Gemeindebund auf eine einheitliche Vorgehensweise für einen möglichen Blackout-Fall eines Blackouts verständigt. Das gemeinsame Konzept des LEH wurde am 29. November 2022 im Rahmen eines Runden Tisches mit Herrn Bundesminister Norbert Totschnig und Frau Bundesministerin Gewessler öffentlich vorgestellt.

 

Der einheitliche Blackout-Vorsorge-Plan des LEH

Gemäß dem einheitlichen Blackout-Plan des LEH bleiben am ersten Tag eines möglichen Blackouts  alle Geschäfte vorerst geschlossen, damit notwendige Vorkehrungen getroffen werden können.

Ab dem zweiten Tag werden von 10:00 bis 15:00 Uhr bei Märkten von SPAR-INTERSPAR-, Maximarkt-, BILLA-, PENNY-, ADEG-, Sutterlüty-, HOFER-, Lidl-, Nah- und Frisch-, Unimarkt- und M-Preis Sackerl mit gemischten Frischeprodukten ausgegeben. Aus logistischen Gründen können im Krisenfall keine Wünsche für den Inhalt berücksichtigt werden. Zusätzlich können fertig zusammengestellte Lebensmittel- und Getränke-Sackerl gegen Barzahlung erworben werden. Inhalt sind etwa Wasser, haltbares Brot, Konserven sowie Fertigprodukte oder auch Kerzen. Auf Wunsch auch Babyartikel und Hygieneprodukte. Die Ausgabe erfolgt vor den Geschäften. Ein Betreten der Geschäfte oder ein Selberaussuchen der Produkte wird im Krisenfall nicht möglich sein. Darüber hinaus werden vom Lebensmittelhandel ab dem zweiten Tag eines möglichen Blackouts von 9:00 bis 10:00 Uhr Lebensmittel an die Gemeinden und Blaulichtorganisationen ausgegeben.

Ab dem dritten Tag können aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nur mehr Produkte aus dem Trockensortiment ausgegeben werden.

Die Organisation der Abgabe wird in enger Kooperation mit den Städten und Gemeinden als wichtigsten Partnern vor Ort, erfolgen. Sowohl Städte- als auch Gemeindebund wurden bei der Erstellung des Blackout-Konzeptes eingebunden.

Wie bisher wird der Bevölkerung für so einen Krisenfall eine eigenständige Haushaltsbevorratung von Lebensmitteln für 14 Tage empfohlen.

Quelle: https://www.derlebensmittelhandel.at/blackout-vorsorge/

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